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die chronik der datenpannen

Alle Datenpannen von April 2009

Vergessener Stick versaut Geheimdienstoperation

28.04.2009

Wie erst jetzt durch Recherchen der britischen Regierung bekannt wurde, musste im Jahr 2006 eine Anti-Drogen-Operation des MI6 wegen eines Datenlecks abgebrochen werden. Eine Agentin hatte einen unverschlüsselten USB-Stick mit ihrer Handtasche in einem Fernbus in Kolumbien liegen lassen. Um andere Agenten keiner Gefahr für Leib und Leben auszusetzen mussten diese zurückgezogen werden.

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Pentagon leckt: Pläne eines Kampfjets gesaugt

21.04.2009

Gemeinsam mit anderen Staaten entwickelt das US-Verteidigungsministerium den sogenannten Top-Fighter „F-35”. Die streng geheimen Pläne liegen auf Rechnern des Pentagon. Einige davon sind auch ans Internet angeschlossen, um eine gemeinschaftliche Entwicklung mit den Partnerstaaten zu ermöglichen.

Hackern ist es nun gelungen eine Vielzahl an Daten von diesen Rechnern zu kopieren. Dabei können die bisher unbekannten Täter aber nur Zugriff auf Teile der Pläne gehabt haben. Möglicherweise fand der Angriff auch nicht direkt auf die Rechner des Pentagon, sondern auf Rechner in den beteiligten Ländern statt. Das Pentagon gab keine weiteren Details bekannt.

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Aktentasche fährt allein nach Schottland

21.04.2009

Glück im Unglück hatte der britische Kultur- und Sportminister Andy Burnham, als er seine Aktentasche in einem Zug vergaß: Ein Passagier übergab die Tasche mit vertraulichen Dokumenten der Polizei. Das Ministerium bestätigte dass die Dokumente zwar vertraulich gewesen waren, jedoch keine sensiblen Informationen enthalten haben.

Diese Panne macht aber eines deutlich: für ein Datenleck braucht es nicht immer Computer und Internet.

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Diplomatenpässe auf öffentlichem PC gelistet

19.04.2009

Am 5.April fand in Prag, beim derzeitigen EU-Ratspräsidenten, der EU-USA-Gipfel statt. Wie sich herausstellte konnten auf einem öffentlich zugänglichen Rechner in einem Hotel Daten von 200 Diplomaten eingesehen werden. Betroffen waren auch europäische Ministerpräsidenten und Staatsoberhäupter.

Die Daten enthielten (je nach Quelle) Passnummern, Terminplanungen, sowie Informationen zu Flügen, Blutgruppen und Allergien der Betroffenen. Ein finnischer Besucher hatte die Daten entdeckt, als er den Rechner im PC-Pool für Hotelgäste nutzte. Nach Angaben der tschechischen Regierung ist das Leck inzwischen beseitigt.

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Ungewohnte Transparenz in Leipzig

15.04.2009

Der Posten des Kulturbürgermeisters der Messestadt ist neu zu besetzen. Deshalb hatte die Stadt Leipzig Interessenten zu einer Bewerbung aufgefordert. Die Namen der 48 Bewerber waren nun im Internet veröffentlicht wurden. Allerdings müssen solche Bewerbungen vertaulich behandelt werden. – „Warum?“, könnte man sich fragen. Schließlich geht es um ein politisches Amt und da kann der Bürger eigentlich etwas Transparenz erwarten. Allerdings ist das hier ein Grenzfall, da es sich bei den Bewerbern nicht um Berufspolitiker handelt. Insbesondere die unterlegenen Kandidaten könnten bei einer Veröffentlichung in ihrem Berufsleben benachteiligt sein.

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Tollpatsch bei Scotland Yard

08.04.2009

Eine Datenpanne ganz ohne Computer: Als Bob Quick, der Chefermittler der Anti-Terroreinheit des Scotland Yard am Mittwoch, 08.April zu einer Besprechung mit Premier Gordon Brown und Innenministerin Jacqui Smith, auf der Downing Street 10 eintraf, trug er Papiere mit den aktuellen Ermittlungsdaten unter dem Arm. Das sollte ihm zum Verhängnis werden.
Journalisten fotografierten ihn – und die Akten – beim Aussteigen aus seinem Fahrzeug. Die Fotos zeigten klar und deutlich den Inhalt des obersten Blattes: Angaben zu einer laufenden Anti-Terror-Überwachung.
Da die Daten schnell in die Medien gelangten musste die britische Polizei unverzüglich handeln. Der Zugriff auf die 12 Verdächtigen pakistanischer Herkunft erfolgte noch in der Nacht zum Donnerstag. Es ist nun allerdings fraglich, ob die bisher gesammelten Beweise für eine Verurteilung der Verdächtigen ausreichen.
Quick ist inzwischen von seinem Amt zurückgetreten.

Wie mittlerweile bekannt wurde mussten die Verdächtigen mangels Beweisen freigelassen werden.

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Lidl-Akten im Müll

04.04.2009

Beim Entsorgen von Papiermüll hatte eine Bochumerin Akten mit dem Symbol des Discounters Lidl entdeckt. Es handelte sich dabei nicht nur um Listen mit den Einnahmen einzelner Filialen, sondern auch um einige Krankenakten.

Dadurch wurde öffentlich, dass die Vertriebsleitern einer Region über alle Mitarbeiter Krankenakten anlegen mussten, um zu dokumentieren, ob diese tatsächlich krank sind oder nur „blau machen“. Die Akten aus dem Altpapiercontainer dokumentierten unter anderem Schwangerschaften, künstliche Befruchtungen und Besuche beim Psychologen. Bereits einige Monate zuvor war bekannt geworden, dass Lidl seine Mitarbeiter duch Detekteien bespitzeln lässt. Das Unternehmen aus Neckarsulm hatte bereits 2004 für seinen Umgang mit Mitarbeitern den Negativpreis BigBrotherAward erhalten.

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