Alle Datenpannen von February 2009, in denen es um Finanzdaten geht
17.02.2009
Ein Bankkunde der Düsseldorfer Stadtsparkasse hat sein Konto beim Online-Banking gelöscht. Allerdings konnte er sich weiterhin anmelden – nur erhielt er dabei einen Einblick in das Konto einer anderen Kundin. Überweisungen sollen jedoch nicht möglich gewesen sein. Laut Aussage der Bank sei der Fehler dadurch entstanden, daß ein „Vorgang nicht ordnungsgemäß abgeschlossen” wurde – was man auch immer sich darunter vorstellen soll.
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16.02.2009
Das NDR-Fernsehen hat auf eine Sicherheitslücke des Verlagshauses Madsack hingewiesen. Auf den Internetseiten waren „unter bestimmten Umständen” (Pressemeldung) Zugriff auf die Kundendaten (einschl. Kontoverbindung) mehrerer Abonnenten möglich. Zu Madsack gehören Zeitungen wie „Neue Presse”, „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung”, „Leipziger Volkszeitung” und „Göttinger Tageblatt”. Der Datenschutzbeauftragte aus Schleswig-Holstein Dr. Thilo Weichert stuft das Sicherheitsloch als massiv ein.
Nach Aussage der Zeitung wurde die Lücke bereits wieder geschlossen. Ein Mißbrauch soll nicht festgestellt worden sein.
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06.02.2009
In der Oberpfalz ist ein sensibles Datenleck entdeckt worden: beim Bildungsträger Kolping waren sensible Daten von ca. 1700 Erwerbslosen im Internet öffentlich abrufbar und änderbar gewesen. Bei den Datensätzen zählten Name, Status (Bezug von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe), Zielberuf, Identifikationsnummer (neudeutsch: Kundennummer) sowie Anmerkungen.
Der Stern veröffentlichte anonymisiert einige dieser abrufbaren Anmerkungen :
- „psychisch nur mäßig belastbar”
- „Bewerbung von Rechtsschreibfehlern überhäuft”
- „einen sehr ungepflegten Eindruck”
- „Familienproblematik”
- „Herzproblem”
- „chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse”
Das Arbeitsamt vermittelt lediglich Fortbildungsmaßnahmen, eben wie an diesen Träger „Kolping Berufshilfe” und erwartet von diesen eine Rückmeldung. Laut einer Sprecherin des Arbeitsamtes werden allerdings nicht solche Informationen erwartet, sondern lediglich eine „Erfolgsbeobachtung über die Teilnehmer”.
Die Ursache des Lecks sei ein „hausinternen Programmierfehler” – was immer man darunter verstehen mag. Die Brisanz des Falles erstreckt sich jedoch nicht nur auf die eigentliche technische Panne, sondern auch auf die Praxis der bei Kolping erfaßten Daten.
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