Alle Datenpannen aus Deutschland, die von Deutsche Polizei (mit)verusacht worden sind, in denen es um Kennwörter geht
08.07.2011
Eine Gruppe von Crackern hat Daten im Internet veröffentlicht, welche sie von einem Server der Bundeszollverwaltung kopiert hatten. Wie die Bundespolizei bestätigte, handelt es sich dabei um unverschlüsselte Passwörter sowie Software und Protokolldaten für die GPS-Überwachung von Fahrzeugen, welche die Bundespolizei für den Zoll zur Verfügung gestellt hat. Bei den Bewegungsprofilen kann man nur hoffen, dass es sich um einen Feldversuch des Zolls handelt und nicht um die GPS-Daten aus echten Ermittlungsverfahren. Für die Behörde könnte dies äußerst peinlich werden, wenn Rechner mit solchen sensiblen Daten über das Internet erreichbar wären.
Die Cracker sehen ihren Angriff als Protest gegen die Vorratsdatenspeicherung und andere moderne Überwachungstechnologien. – Und in der Tat: Man möchte sich ungern vorstellen, dass es sich um einen Server mit Vorratsdaten (von ihren Verfechtern auch „Mindestdaten“ genannt) handelt.
Nachtrag vom 11.07.2011: Bei den Geodaten handelte es sich einesteils um Testläufe und andernteils um tatsächliche Observationen. Die Bewegungsprofile wurden mittlerweile anschaulich auf einer Karte visualisiert, wobei diese die Bewegungen der einzelnen Observationsziele nicht getrennt darstellt. Außerdem wurden mit diesen Daten die Telefonnummern der GPS-Tracker veröffentlicht. Es handelt sich hier um Wanzen mit SIM-Karte, die ähnlich einem Mobiltelefon funktionieren. Netzpolitik hat einige der Wanzen angerufen und festgestellt dass diese auch nach dem Leck teilweise noch genutzt werden können um die Verdächtigen abzuhören.
Nachtrag vom 09.01.2012: Wie die Hacker in den Server eindringen konnten beschreibt Netzpolitik.org unter dem Titel: Bundespolizei-Beamter überwacht Tochter: Was kann da schiefgehen?
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