Alle Datenpannen, in denen es um Staatsgeheimnisse geht
18.09.2010
Der Laptop von Brandenburgs Innenminister Reiner Speer scheint auf mysteriöse Weise abhanden gekommen zu sein. Der Spiegel bemängelt unzureichende Aufklärung in Bezug des Diebstahls. Anscheinend sollen Rockerbanden die Daten verwerten. Und die BILD wollte bereits Daten von diesem Laptop veröffentlichen.
Wie dem auch alles sei: ein Laptop eines Innenministers, auf dem aller Voraussicht nach sensible Daten der Regierung enthalten sein könnten, wurde entwendet.
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16.06.2010
Über mehrere Zwischenwege sind die Privatanschriften von 15.000 Briefwählern aus München abhanden gekommen. Aufgetaucht waren sie bei einem Adreßhändler, der diese weiter veräußern wollte.
Nach Angaben der Müncher Stadtverwaltung wurden dem Berchmanskolleg des Jesuitenordens Umschläge von Briefwahlanträgen überlassen, „zur Ablösung von Briefmarken für wohltätige Zwecke”. Allerdings wurden die Umschläge als Massenware für Markensammler an einen privaten Händler verkauft. Diese landeten am Ende bei MTM. Der Berchmanskolleg beruft sich hierbei, daß keinerlei Auflagen über die Briefhüllen gemacht worden.
Bliebe nur die Frage offen, was die Stadt München zu so einen Schritt bewegt hat – immerhin geht es keinem etwas an, wer an einer Briefwahl teilgenommen hat.
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24.06.2009
Das gewöhnliche an diesem Fall ist, dass sensitive Datenträger nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden. Was diesen Fall ungewöhnlich und interessant macht ist die Tatsache, dass Studenten der University of British Columbia in Ghana eine Festplatte gekauft haben, die ihrem Inhalt nach dem US-amerikanischen Rüstungsunternehmen Northrop Grumman zugeschrieben werden kann.
Die Studenten recherchierten, wie Elektronikschrott entsorgt wird. Der Datenträger den sie auf einem Markt nahe eines Areals, an dem Elektronikschrott verbrannt wird, erworben hatten enthielt unter anderem einen Vertrag zwischen Pentagon, US-Innenministerium und dem Rüstungskonzern.
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01.06.2009
Wie die Federation of American Scientists aufdeckte wurde auf der Internetseite der Bundesdruckerei der USA ein streng vertraulicher Bericht über Atomanlagen des Landes veröffentlicht. Das 266-seitige Dokument enthielt unter anderem Landkarten, in denen die Treibstofflager für Atomwaffen verzeichnet sind. Vollkommen geheime Standorte sollen jedoch nicht darunter sein. Experten behaupten, dass von dem Leck keine erhöhte Gefahr ausgehe.
Den kompletten Bericht gibt es bei Wikileaks zum Download.
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14.05.2009
Naja, eigentlich nur die australische Regierung. Von der gelangte nämlich eine Liste über 200 Verträge an die Öffentlichkeit, die gerade mit anderen Ländern verhandelt werden. Teilweise war über die Verhandlungen Stillschweigen vereinbart wurden.
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05.05.2009
In einem Papiercontainer vor dem Landgericht Langenfeld wurden am 4.5. Gerichtsakten entdeckt, die noch zum Teil vertraulich waren. Es handelte sich hierbei um mehrere kleinere Rechtsstreitigkeiten mit Streitwerten um die 1.000 Euro, deren Urteile erst in den darauffolgenden Tagen verkündet werden sollen.
Wie die Akten dahin gelangt sind, ist noch ungewiß, sowohl der Düsseldorfer Anwaltsverein als auch der Datenschutzbeauftragte für NRW äußerten ihre Kritik.
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28.04.2009
Wie erst jetzt durch Recherchen der britischen Regierung bekannt wurde, musste im Jahr 2006 eine Anti-Drogen-Operation des MI6 wegen eines Datenlecks abgebrochen werden. Eine Agentin hatte einen unverschlüsselten USB-Stick mit ihrer Handtasche in einem Fernbus in Kolumbien liegen lassen. Um andere Agenten keiner Gefahr für Leib und Leben auszusetzen mussten diese zurückgezogen werden.
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21.04.2009
Gemeinsam mit anderen Staaten entwickelt das US-Verteidigungsministerium den sogenannten Top-Fighter „F-35”. Die streng geheimen Pläne liegen auf Rechnern des Pentagon. Einige davon sind auch ans Internet angeschlossen, um eine gemeinschaftliche Entwicklung mit den Partnerstaaten zu ermöglichen.
Hackern ist es nun gelungen eine Vielzahl an Daten von diesen Rechnern zu kopieren. Dabei können die bisher unbekannten Täter aber nur Zugriff auf Teile der Pläne gehabt haben. Möglicherweise fand der Angriff auch nicht direkt auf die Rechner des Pentagon, sondern auf Rechner in den beteiligten Ländern statt. Das Pentagon gab keine weiteren Details bekannt.
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21.04.2009
Glück im Unglück hatte der britische Kultur- und Sportminister Andy Burnham, als er seine Aktentasche in einem Zug vergaß: Ein Passagier übergab die Tasche mit vertraulichen Dokumenten der Polizei. Das Ministerium bestätigte dass die Dokumente zwar vertraulich gewesen waren, jedoch keine sensiblen Informationen enthalten haben.
Diese Panne macht aber eines deutlich: für ein Datenleck braucht es nicht immer Computer und Internet.
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08.04.2009
Eine Datenpanne ganz ohne Computer: Als Bob Quick, der Chefermittler der Anti-Terroreinheit des Scotland Yard am Mittwoch, 08.April zu einer Besprechung mit Premier Gordon Brown und Innenministerin Jacqui Smith, auf der Downing Street 10 eintraf, trug er Papiere mit den aktuellen Ermittlungsdaten unter dem Arm. Das sollte ihm zum Verhängnis werden.
Journalisten fotografierten ihn – und die Akten – beim Aussteigen aus seinem Fahrzeug. Die Fotos zeigten klar und deutlich den Inhalt des obersten Blattes: Angaben zu einer laufenden Anti-Terror-Überwachung.
Da die Daten schnell in die Medien gelangten musste die britische Polizei unverzüglich handeln. Der Zugriff auf die 12 Verdächtigen pakistanischer Herkunft erfolgte noch in der Nacht zum Donnerstag. Es ist nun allerdings fraglich, ob die bisher gesammelten Beweise für eine Verurteilung der Verdächtigen ausreichen.
Quick ist inzwischen von seinem Amt zurückgetreten.
Wie mittlerweile bekannt wurde mussten die Verdächtigen mangels Beweisen freigelassen werden.
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